Workshop: Der Traum als Herausforderung des Selbst.
Künstliche Intelligenz als Teil der Traumarbeit, der Traummaschine?

Workshop an der Jahrestagung der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) vom 8.-11. Mai 2024 in Berlin
Hotel Maritim proArte, Friedrichstrasse 151, 10117 Berlin

zusammen mit: Manuela Köberlein und Victoria Preis (DPG-Ausbildungskandidatinnen am IPB, Berlin) mit Heinrich Bader, Felix Börner, Deniz Bozyigit, und Fabian Ludwig (Verein The Missing Link, Zürich)

8. Mai 2024

Anhand des Traums möchten wir zeigen, wie sehr das Selbst im Zeichen des ständigen Prozesses zwischen seiner Auflösung und seiner Neu-Konstruktion steht – und in dem Sinn mindestens ebenso sehr eine Leerstelle ist wie eine definierte Entität. Mit den Mechanismen von Verdichtung, Verschiebung und der Rücksicht auf Darstellbarkeit ist die Traumarbeit das Feld, in dem immer wieder neue Formen und Figurationen des Selbst und des Anderen gebildet werden.

Wir, die Mitglieder der Traumstation und ihres Podcasts, Psychoanalytiker:innen und psychoanalytische Ausbildungskandidat:innen, praktizieren seit längerer Zeit ein Format der Traumdeutung, das von der Traumtheorie Fritz Morgenthalers und den von ihr inspirierten Traumgruppen, wie sie Reimut Reiche durchgeführt hat, aus- und darüber hinausgeht. Neuerdings haben wir begonnen, dabei Künstliche Intelligenz miteinzubeziehen, bei welcher der technische Aspekt der Traummaschine im Zentrum steht. In unserem Beitrag wollen wir der Frage nachgehen, inwieweit sich Technik und kreative Phantasie ausschliessen oder wie sie aufeinander bezogen sind. Kann die KI dabei helfen, Einsicht zu erlangen, oder fördert sie die Verleugnung, indem sie die Illusion der Unabhängigkeit, der Nichtangewiesenheit auf ein Gegenüber und somit die omnipotenten Größenphantasien befördert? Oder: Wie ist es andererseits mit der Verleugnung, die sich hinter unseren eigenen Größenphantasien von Unersetzlichkeit und Hort von Berührbarkeit verbergen?

Wir möchten an der Tagung im Rahmen eines Workshops einen Raum für diese Auseinandersetzung eröffnen, indem wir Träume gemeinsam mit Chat-GPT und den Teilnehmer:innen deuten, um so Perspektiven nachzugehen, die aus dem Dilemma des regressiven Zustands der Verleugnung und der „Einsichtslosigkeit, die sich bei den besten Köpfen zeigt“ (Freud 1915), herausführen könnten.


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