geboren in Sindelfingen, das nicht nur bekannt war als europäischer Hauptsitz der IBM, sondern nicht zuletzt als Nachbarstadt von Böblingen, wovon im Übrigen schon Kolumbus zu erzählen wusste, dessen Steuermann eben aus diesem Böblingen stammte. Als sie nämlich 1492 gemeinsam Amerika entdeckten und die Wilden – so hiessen sie damals noch – zum Strand kamen, um die Fremden staunend zu begrüssen, da rief es ihnen von der Kommandobrücke auf schwäbisch entgegen: ”Isch oiner daa aus Böblingä? Die Antwort liess nicht lange auf sich warten: ”Noi, abr aus Sindelfingä!
Die Promotionsfeier sollte natürlich klappen und deshalb wurde sie geübt. Wir versammelten uns alle in der Aula und wurden instruiert, wie wir durch den Mittelgang zur Bühne defilieren und dort dann den für jeden bestimmten Platz einnehmen sollten. Die Plätze wären mit unseren Namen angeschrieben. Der Gang zur Bühne verlief noch gesittet, dann aber ging das grosse Suchen nach dem richtigen Platz los. Es war ein Durcheinander bis alle ihn gefunden hatten. Nur für mich war keiner da. Da wurde mir siedig heiss und ich war sicher, dass es passiert war: Jetzt war herausgekommen, dass ich ganz zu Beginn – ja noch vor Beginn – des Studiums eine Prüfung nicht gemacht hatte und das war nun die Strafe. Schande und nix mit der Promotion.
Dann aber kam die Rettung. Vor lauter Aufregung hatte ich schon mit den Magistern die Bühne gestürmt und bei den Doktoranden gab es dann doch noch einen Platz für mich und die weisse Latzhose. Glück gehabt!
Im Engadin ist man dem Himmel einfach näher. Die Höhe und die dünne Luft lassen fliegen und können in diese fiebrige Erregung, die Müdigkeit und Wachheit gleichzeitig ist und sich beide gegenseitig so verstärken können, dass die Gedanken und Bilder gar keine Ende mehr nehmen und zu brennen beginnen. Das hat Segantini erlebt als er im Winter sein grosses und letztes Triptychon malte – auch schon fiebrig – auf dem Schnee zu brennen begann und natürlich Thomas Mann im Zauberberg beschrieben. Einmal wurde mir dort in der Höhe beim Anblick eines Murmeltiers erzählt, dass Adorno bei ihrem Pfiff vom markerschütternden Todesschrei dieser Tiere gesprochen habe. Ich musste so lachen...