Zur Medialisierung der Unmittelbarkeit.
Psychoanalyse und Digitalität – Digitalität und Traumarbeit.

in: Psychoanalyse im Widerspruch, Nr. 68, 34 (2), 2022, 55-74

2. November 2022

Die Pandemie hat die Psychoanalytiker*innen, wie auch die Psychoanalyse vor besondere Herausforderungen gestellt. Nicht unähnlich wie bei der Ohrfeige von Dora im Bruchstück einer Hysterie-Analyse wurde mit einem Schlag die Bedeutung der Übertragung als Störung zentral. Die digitale Medialität, die eher als Einschränkung und Verarmung sprachlicher Kommunikation und als Jenseits des psychoanalytischen Settings verortet wurde, öffnet in der Not des Lockdowns den Blick darauf, wie sehr das psychoanalytische Objekt als verlorenes immer schon ein mediales ist, wie sehr die Analyse als Bruchstück ein mediales Unterfangen ist, bei dem – nicht unähnlich wie in Freuds Telefon-Metapher – das Jenseits, aus dem die Geschichten kommen durchaus auch digital zum Ort wird, der im psychoanalytischen Setting verhandelt wird.

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